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Thorsten Siem

Veränderungen

Aktualisiert: 10. Nov. 2019

Wir alle wollen Verändern.

Ob du es wahrhaben willst oder nicht, ja auch du bist dabei!


Sind Veränderungen per se gut? Na klar ... solange es Veränderungen sind, die ich mir wünsche ... ist doch logisch dass die gut sind.


Ist das aber wirklich so? Welche Veränderungen wünscht du dir denn wirklich? Also so richtig wirklich?

  • Willst du die Welt besser machen?

  • Willst du die Klimaerwärmung aufhalten?

  • Willst du das Abholzen des Regenwaldes stoppen?

  • Willst du endlich eine Regierung, die das macht, was du für richtig hältst?

  • Willst du, dass Autofahrer, denen du begegnest endlich das Reißverschlussverfahren verstehen (o.ä.)?

  • Willst du, dass du endlich mal einen vernünftigen Chef bekommst, der wirklich Führen kann und auch noch das Geschäft versteht?

  • Willst du endlich mehr Lohn/Gehalt, weil du schon so lange dabei bist und/oder doch so gut qualifiziert bist und so gute Arbeit ablieferst.

  • Willst du dass sich die Menschen um dich herum dir gegenüber freundlicher verhalten?

  • Willst du, dass deine Kinder einen guten Lebensweg einschlagen, also das Leben verstehen und danach ihr Leben führen?

Letztendlich ist es so ziemlich egal was du willst, was du dir wünscht ... es gibt bei all deinen Wünschen, bei deinem vom Leben Wollen einen gemeinsamen Nenner. Er ist dir sicher bereits aufgefallen ... oder?


Dieser gemeinsame Nenner bist du! Du selbst!

Vielleicht bestreitest du das jetzt und sagst eventuell: "Jetzt fängt der auch damit an, dass ich mich verändern muss, damit es mir gut geht! Welch alte Kamelle und welch Schwachsinn, denn ich habe auf das alles ja gar keinen Einfluss! Punkt!"

Ich persönlich weiß genau wovon ich hier schreibe. Ich schreibe die ganze Zeit mit nur einer Hand, denn die andere habe ich an meiner Nase ... wenn du verstehst, was ich damit meine ...


Damit wir Dinge verstehen, müssen wir zu einer Einsicht kommen. Das Wort Einsicht spricht schon für sich selbst, wenn wir das Wort genau betrachten. Ich muss also genau reinschauen/hinschauen, um was es sich wirklich handelt. Das kann ich nur, wenn ich bereit bin meine Position zu verändern, um die Sache aus einer neuen Perspektive betrachten zu können.


Genau hier scheitern schon die meisten Menschen. Dazu sind sie einfach nicht bereit. Perspektiven zu wechseln bedeutet Bewegung. Und viele sind in ihrem Leben schon so fest gefahren, dass sie das zu sehr anstrengt. Und es macht ihnen Angst. Das erlebe ich immer wieder bei Menschen. Dann kommen die Urverhalten unseres Reptiliengehirns zum Einsatz. Flucht, Kampf oder Starre. Das funktioniert heute noch genauso gut wie damals, als der Säbelzahntiger manchmal um die Ecke kam.


Heute haben wir Angst - auch wenn wir diese Angst meist gar nicht als bewusst als Angst empfinden - wenn uns etwas unbekanntes begegnet. Und es muss gar nicht gänzlich unbekannt sein. Genau wie die Menschen damals vielleicht nur vom Säbelzahntiger gehört haben, hatten sie Angst, wenn ihnen ein Tier begegnet ist, dass ähnlich aussah oder sie nur ein Geräusch hörten und dann den Säbelzahntiger dahinter vermuteten. Wechseln wir mal in die Gegenwart. Wie würde es euch heute damit gehen, wenn ihr spazieren geht und plötzlich eine kleine grüne Schlange euren Weg kreuzt? Geht ihr hin und schaut sie euch genau an oder macht ihr einen respektablen Bogen um sie herum? Oder erschreckt ihr euch so, dass ihr Weglauft oder gar einfach nur still stehen bleibt und hofft, dass sie euch nicht bemerkt und davon kriecht? Oder seid ihr so gepolt, dass ihr einen Knüppel oder Stein nehmt und die Schlange tötet, damit sie niemals wieder euren und den Weg eines anderen Menschen kreuzt?

Genau das alles machen wir, je nach Gefahrensituation und -Gefahrensärke, wenn uns Menschen mit Sachverhalten, Denkweisen oder Verhalten begegnen, zu dem wir eine Meinung in uns tragen. Wenn uns ganz klar ist, woher wir unsere Meinung haben und genau wissen, dass sie aus eigenen echten Erfahrungen oder fundiertem Wissen resultieren, sind wir recht gut aufgestellt und können durchaus in einen Diskurs auf Augenhöhe gehen. Dazu gehört dann, dass wir unter Umständen neue Fakten erfahren, die unsere Meinung durchaus verändern könnten. Dafür bedarf es aber eine gewisse innere Größe und eine innere Haltung, die viele Menschen nicht haben. Denn wenn diese im Kampfmodus sind, dann wollen sie auch gewinnen. Gehörst du vielleicht manchmal auch dazu?


Unsere innere Haltung entscheidet, wie wir mit Dingen umgehen. Erst wenn wir eine klare und stabile Haltung zu einer Sache oder zu einem Menschen haben, sind wir in der Lage gute Entscheidungen zu treffen. Und dazu gehört auch, dass wir dann in der Lage sind, außerhalb unserer Komfortzone zu operieren. Unter diesem Aspekt schauen wir doch noch einmal in die oben aufgeführte Auflistung, um uns noch einmal kurz Gedanken zu den einzelnen Punkten zu machen.


Willst du die Welt besser machen?

OK ... trägst du nur diesen Gedanken im Kopf oder bist du aktiv dabei? Oder gehörst du zu den Menschen, die sich über das ganze Übel dieser Welt aufregen, wenn sie auf dem Sofa Zeitung lesen oder Fernsehen gucken oder auf der Arbeit sich mit gleichgesinnten Kollegen über den ganzen Mist aufregen.


Wie? Du fühlst dich hilflos und kannst eh nichts bewegen? Fang doch einfach bei dir Zuhause an. Oder schließe dich einer Organisation an, die deiner Meinung nach hilft, die Welt besser zu machen. Fang an, dir mehr als üble Gedanken zu machen. Nutzte diese Energie positiv. Aber lass mich nun raten ... das ist ein Aufwand, den du nicht zu tragen bereit bist ... oder? In diesem Fall solltest du vielleicht aufhören zu meckern, sonst vergiftest du dich und dein enges Umfeld!


Willst du die Klimaerwärmung aufhalten oder willst das Abholzen des Regenwaldes stoppen??

Tja ... auch hier kannst du schon fleißig bei dir Zuhause anfangen. Schau einfach, wo du im Moment dazu beiträgst, das Klima zu verschlechtern. Fleischessen, Fliegen, Gasgrill im Garten, Auto ... und ... und ... und ...


Oder gehe mit auf die Straße, wenn demonstriert wird oder gehe in die Politik und versuche dort dein Möglichstes zu tun.


Alles zu unbequem oder deiner Meinung nach unmöglich? Dann prüfe, ob deine innere Haltung überhaupt zu deiner Meinung passt.


Willst du endlich eine Regierung, die das macht, was du für richtig hältst?

Ganz einfach ... engagiere dich politisch in deine Richtung. Ja, das ist Aufwand! Du hast dafür keine Zeit? Dann schau mal ganz bewusst und ehrlich in deine Woche, womit du so Zeit verbringst. Ich möchte Wetten, dass du da mehrere Stunden entdeckst, die du mit wenig sinnvollen Dingen füllst. Ändere das doch einfach. Du meinst, dass du nicht für Politik geeignet bist? Prüfe ernsthaft, wo du deine Qualitäten mit einbringen könntest oder eigne dir fehlende Fähigkeiten und Wissen an. Dann wird das schon, du wirst dich wundern.


Ach ... das ist dir zu viel Aufwand? Dann stimmt wohl auch hier deine innere Haltung nicht ganz ...


Willst du, dass Autofahrer, denen du begegnest endlich das Reißverschlussverfahren verstehen (o.ä.)?

Du verspürst den echten Drang andere Menschen zu belehren oder? Prüfe einmal ob das überhaupt Sinn macht. Und prüfe, ob es tatsächlich Sinn macht, sich über so einen Unsinn aufzuregen. Ich glaube von Vera F. Birkenbihl einmal gehört zu haben, dass wenn du dich länger als 3 Minunten über etwas aufregst, in dir selbst suchen musst.


Oder wie Dr. Hirschhausen rät ... Frage dich, ob durch die Sache dein Leben bedroht ist oder das eines anderen ... Dann könnte es schon an Wichtigkeit verlieren.


Willst du, dass du endlich mal einen vernünftigen Chef bekommst, der wirklich Führen kann und auch noch das Geschäft versteht?

Das wird selten dann geschehen, wenn du es dir wünscht. Also entweder machst du in deinem Unternehmen Karriere und übernimmst den Job deines Chefs oder du suchst dir eine neue Arbeitsstelle. Entweder in einer neuen Abteilung oder in einem anderen Unternehmen. Es liegt in deiner Hand anzufangen das zu ändern, wann und wie du es willst.


Willst du endlich mehr Lohn/Gehalt, weil du schon so lange dabei bist und/oder doch so gut qualifiziert bist und so gute Arbeit ablieferst.

Siehe einfach den Punkt davor ...


Willst du dass sich die Menschen um dich herum dir gegenüber freundlicher verhalten?

Hast du schon einmal darauf geachtet, wie du selbst dich Menschen gegenüber verhältst? Mit welchem Gesicht begegnest du ihnen? Guckst du sie überhaupt an? Wie begegnest du zum Beispiel den Menschen, die hinter dem Tresen stehen oder an der Kasse sitzen, wo du einkaufst oder dem Servicepersonal im Restaurant? Wie ... das hast du bewusst noch nie gemacht? Dann fange doch einmal damit an den Menschen, denen du begegnest, mit einem Lächeln entgegenzutreten. Schau sie an und versuche etwas positives zu sehen. Mache ihnen dann ein Kompliment. Es muss ja nicht übertrieben sein. Und schau dann, ob sich in deinem Leben etwas verändert ...


Willst du, dass deine Kinder einen guten Lebensweg einschlagen, also das Leben verstehen und danach ihr Leben führen?

Ohhh ha! Das ist echt ein Thema ... ich habe selbst drei Kinder. Mir hat es sehr geholfen, als ich verstanden habe, dass sie lernen müssen ihr Ding zu machen und nicht meins. Mir tut es ab und zu immer noch weh, wenn ich glaube, besser zu wissen, wie ein vernünftiges Leben auszusehen hat. Aber das findet in mir statt. Das ist mein Problem, nicht das meiner Kinder. Was nicht heißt, dass über solche Dinge nicht gesprochen werden kann. Aber möglichst nicht aus einer Vorwurfshaltung. Ja ... das ist schwer. Aber machen wir uns doch bitte bewusst, dass unsere Kinder vor allem das Ergebnis unserer Erziehung sind. Auch wenn es manchmal schwer fällt, das zu verstehen. Denn wir haben ja nur das getan, was wir im Erziehungsprozess als das Beste empfunden haben ... immer unter Berücksichtigung der Lebensverhältnisse, in denen wir uns da befunden haben. Und auch eine Trotzhaltung ist das Ergebnis unserer Erziehung. Also lasst euren Kindern Raum ihr eigenes Leben zu leben. Sie kommen schon, wenn sie unsere Hilfe brauchen.


Also

Ich könnte hier so ziemlich endlos weitermachen. Aber dieser Text soll nur ein wenig mehr bewusst machen, dass wir sehr oft dazu neigen, eine Veränderung im Außen erzwingen zu wollen, damit wir glücklich werden. Dabei liegt der Schlüssel zum Glück vor allem in uns selbst. Ich selbst bin absolut davon überzeugt, dass wir den Frieden mit der Welt, also dem Außen von uns, nur finden, wenn wir mit uns Frieden finden, wenn wir in uns klar aufgestellt sind und zu den Dingen stehen, die wir tun oder lassen. Und auch, wenn wir nicht immer von den anderen erwarten, dass etwas getan wird, sondern selbst etwas tun. Können wir selbst nicht, sollten wir unseren Frust aber nicht an denen auslassen, die es unserer Meinung nach tun könnten. Anstatt dann Frust an ihnen auszulassen kann ich versuchen Wege zu finden sie dabei zu unterstützen, das Richtige zu tun.


Warum habe ich das eigentlich gerade geschrieben?

Ich habe gestern ein Gespräch geführt, das mich heute noch einmal sehr bewegt hat. Die Menschen, mit denen ich mich unterhalten habe, haben in sich einen Entschluss gefasst. Sie wollen ihr Leben verändern. Und sie sind sowas von motiviert ihre Komfortzone zu verlassen und sich neuen Denkweisen zu öffnen, wie ich es selten erlebt habe. Und ich bin mir sehr sicher, dass sie ihre Leben positiv verändern werden, dass sie ihre Möglichkeiten erweitern werden, um im Leben voran zu kommen. Sie warten nicht weiter, dass etwas positives kommt, sie nehmen ihr Leben noch mehr als sonst, in die eigenen Hände. Sie steigern gerade extrem ihre Selbstkompetenz und werden damit dort Erfolg haben, wo sie ihn haben möchten.


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